Wie gut sind Sie vor Überschwemmungen geschützt?

Wenn es draussen stürmt, sucht man gerne Schutz in einem sicheren Zuhause. Doch viele Gebäude sind weniger gut vor Naturgefahren geschützt, als deren Eigentümer und Bewohner denken. Allzu oft werden Risiken erst erkannt, nachdem Schäden oder für Personen gefährliche Situationen eingetreten sind. Sorgen Sie vor.
Naturgefahren sind in der Schweiz allgegenwärtig
Stürme, starker Regen und Gewitter mit Hagel sorgen immer wieder für hohe Schäden – insbesondere an Gebäuden. Anders als bei Steinschlag oder Lawinen können solche Unwetter überall in der Schweiz auftreten, auch im Mittelland. Diesen Gefahren entsprechend angepasst und robust gebaute Gebäude bieten den besten Schutz. Wer bei der Planung eines Neu- oder Umbaus frühzeitig an den Schutz vor Naturgefahren denkt, kann die Sicherheit effizient erhöhen. Nutzen Sie die einfache Gefahrenübersicht und die Empfehlungen zum naturgefahrengerechten Bauen des Naturgefahren-Check.
Viele Gebäude vor Oberflächenabfluss gefährdet

Jeder zweite Überschwemmungsschaden an Gebäuden geht nicht auf ausufernde Gewässer und Seen zurück, sondern auf an der Bodenoberfläche abfliessendes Regenwasser. Dieser sog. Oberflächenabfluss sammelt sich in Geländemulden und entlang von Strassen und kann lokal heftige Überschwemmungen verursachen. Die landesweit verfügbare Gefährdungskarte Oberflächenabfluss Schweiz zeigt die typischen Abflusswege, wo sich Wasser aufstauen kann und dass die Mehrheit aller Gebäude in der Schweiz potentiell betroffen sind. Dabei ist zu beachten, dass bereits kleinste Geländestrukturen wie Trottoir-Ränder oder Stellriemen die Abflusswege beeinflussen können. Eine fundierte Gefahrenbeurteilung bezüglich Oberflächenabfluss bedingt deshalb eine Verifikation im Gelände: Woher kommt das Wasser und wo fliesst es hin?
Wie sieht die Situation an Ihrem Wohn- und Arbeitsort aus? Und welche Schutzmassnahmen kommen infrage? Schauen Sie nach im Naturgefahren-Check.
Wenn Untergeschosse überflutet werden…
In Untergeschossen und insbesondere bei plötzlichem Wassereintritt ins Gebäude besteht für Personen Lebensgefahr. Dass dem so ist, zeigt das folgende Video einer Überwachungskamera eindrücklich: Obwohl um das Gebäude herum maximal 20 cm Wasser stehen, konnte es sich bei einem Treppenabgang lokal aufstauen. Die Türe vermochte dem Druck nicht lange standzuhalten und zwei Minuten später war der gesamte Raum meterhoch überflutet. Obwohl eine Steckerleiste im Wasser herumschwimmt, ist das Licht noch an! Als wäre das Wasser alleine noch nicht gefährlich genug, besteht zusätzlich die Gefahr eines Stromschlages – auch für die Interventionskräfte ein grosses Problem.

Bei Überflutungsgefahr sollten Untergeschosse wie Keller und Einstellhallen und insbesondere Lifte schnellstmöglich verlassen werden. Und am wirksamsten ist die Prävention mit permanent installierten, baulichen Massnahmen, damit solche Situationen gar nicht erst eintreten können.
So schützen Sie Ihr Gebäude vor Überschwemmungen
Typische Schwachstellen am Gebäude sind Zugänge in Erd- und Untergeschosse, zu tief angeordnete Fenster und Lichtschächte, Lüftungsöffnungen oder nicht wasserdichte Leitungsdurchführungen. Durch die Aufnahme von Feuchtigkeit können beispielsweise Aussenwärmedämmungen grossen Schaden erleiden. Gelangt das Wasser ins Haus, bringt es meist Schlamm und Feststoffe mit sich. Dies erschwert die Reinigung und kann den Schaden massiv erhöhen. Besonders hart trifft es jene, die unwiederbringliche Güter besonderen Werts verlieren oder z.B. infolge Betriebsunterbruch einen grossen finanziellen Schaden erleiden. Prävention lohnt sich auf jeden Fall.
Achten Sie auf eine naturgefahrensichere Bauweise
Mit geeigneten Massnahmen lassen sich Schäden in Millionenhöhe vermeiden. Bei Neubauten haben Eigentümer und Architekten grossen Handlungsspielraum, denn wer frühzeitig an mögliche Risiken denkt und Vorkehrungen trifft, erreicht einen wirksamen Schutz ohne Mehrkosten. Mit einer erhöhten Anordnung des Gebäudes im Gelände erreichen Sie einen permanenten Schutz vor Überschwemmung bei geringeren Kosten für den Aushub. Auch bei bestehenden Gebäuden gibt es meist einfache und günstige Lösungen mit einem guten Nutzen-Kosten-Verhältnis. Prüfen auch Sie mit dem Naturgefahren-Check, ob Ihr Gebäude gut vor Naturgefahren geschützt ist und sorgen Sie rechtzeitig vor.